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Infektionserreger
Unglaublich, aber wahr: Nicht die menschlichen Zellen sind in unserem Körper zahlenmäßig am häufigsten vertreten, sondern die Bakterienzellen! Die meisten Bakterien tun dem Menschen auch gar nichts, sondern sind sogar nützlich für ihn – so etwa der größte Teil der Darmbakterien.
Mikroskopisch kleine Lebewesen heißen auch Mikroorganismen (Klein[st]lebewesen, Mikroben); nur ein Teil von ihnen ruft Krankheiten hervor. Unterschieden werden:
- Bakterien. Sie sind „richtige“ Zellen, aber im Vergleich zu menschlichen Zellen eine „Sparausgabe“, z. B. ohne Zellkern. Bakterien sind beispielsweise für die klassische eitrige Angina und die überwiegende Mehrzahl der Harnwegsinfekte verantwortlich.
- Protozoen (auch Urtierchen genannt). Sie sind ebenfalls Einzeller, aber komplizierter gebaut als Bakterien. Zu ihnen zählen beispielsweise die Malariaerreger (Plasmodien).
- Pilze. Sie sind pflanzenähnlich. Die im deutschsprachigen Raum heimischen Pilze befallen bei ansonsten Gesunden nur Haut, Nägel, Haare und Schleimhaut. Erkrankungen innerer Organe (Systemmykosen) rufen sie nur bei Abwehrschwäche hervor.
- Viren. Die winzigen Viren bestehen nur aus Erbsubstanz in einer Hülle und müssen zu ihrer Vermehrung in andere Zellen eindringen. Erkältungskrankheiten oder Windpocken sind z. B. Virusinfektionen.
Hinzu kommen noch Infektionserreger, die nicht zu den Mikroorganismen zählen: Bei den Prionen handelt es sich um infektiöse Eiweiße, Erreger der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, bei den Würmern um parasitisch lebende vielzellige Tiere, die Wurmerkrankungen auslösen.
10.11.2016 | Dr. med. Nicole Menche